Andacht vom 22.10.2006:
Nicht vollkommen, aber dennoch wunderbar
Du hast mich geschaffen mit Leib und Geist, mich zusammengefügt im Schoß meiner Mutter. Dafür danke ich dir, es erfüllt mich mit Ehrfurcht. An mir selber erkenne ich: Alle deine Taten sind Wunder! Psalm 139,13.14 (Gute Nachricht Bibel)
Heute ist mein Geburtstag. Denke ich an den Tag meiner Geburt zurück? Kaum, meine Eltern sicher eher. Ich danke vielmehr Gott, dass er mich so wunderbar gemacht hat!
Wenn ich allerdings in den Spiegel sehe, frage ich mich: Bin ich wirklich so wunderbar gemacht? Die Nase ist nicht so, wie ich sie vielleicht möchte, der Leberfleck auf der Backe stört mich auch, die Haare sind braun statt blond. Und wenn ich mich auf die Waage stelle, zeigt sie mir eine Zahl, die weit höher liegt, als mir lieb ist. Und doch bin ich in Gottes Augen wunderbar gemacht.
Wenn ich mich genau betrachte, muss ich zugeben: Ich bin wunderbar! Jeder Mensch ist ein Wunderwerk von Gottes Händen. Da ist die Vielfalt: Jeder Mensch sieht anders aus, keiner gleicht einem anderen. Schauen wir uns nur mal die Haut an, die feinen Hautrillen, die Härchen. Wenn das kein Kunstwerk ist! Versuchen wir doch einmal, aus Knetgummi ein Mensch zu gestalten. Auch wenn wir eine gute Fingerfertigkeit besitzen, so fein arbeiten wie unser Gott können wir nicht.
Dank des Ultraschalls können wir bereits im Bauch der werdenden Mutter das Wachsen des Kindes beobachten und eventuelle Fehlbildungen feststellen. Wie reagieren wir, wenn die Diagnose fällt: Das Kind ist nicht "normal"? Ich kann darauf keine Antwort geben. Die Frage nach dem Warum ist berechtigt. Sicher ist: Gott liebt die Menschen und er weiß, wem er welche Last aufladen kann.
Kein Mensch ist makellos. Ich danke Gott, dass ich wunderbar gemacht bin - mit all meinen Fehlern und mit meinen Stärken!
Sandra Widulle
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.